Chronik
Chronik 1949 - 1968
Nun ging es wieder langsam aufwärts. Die Session 1948 / 49 brachte der Gesellschaft weitere schöne Erfolge, vor allem durch den im „Seidenfaden" am Ostwall veranstalteten Büttredner - Wettstreit, der damals für Krefeld in seiner Art einzig war. Als Preisrichter waren die Herren Dr. Breuning, Adolf Prechtel, Dr. Bremen und Karl Orlowski gewonnen worden. Wie sie nachher versicherten, ist ihnen ihr Amt bei dem Gebotenen nicht leicht gefallen. Dieser Abend musste auf vielseitigen Wunsch nach 8 Tagen als Sitzung wiederholt werden. Auch diesmal war das Haus ausverkauft und die „78er" hatten viele neue Freunde gewonnen. An einem Rosenmontagszug war nicht zu denken, aber es wurde eine „Kappenfahrt" durchgeführt und die „78er" beteiligten sich daran mit einem Narrenschiff.
Nach Abschluss dieser Session musste Franz Wefers, der langjährige und bewährte Präsident wegen seines angegriffenen Gesundheitszustandes als Folge von Kriegseinwirkungen sein Amt zur Verfügung stellen. Man folgte nicht gerne seinem Wunsche, zumal um diese Zeit noch alles im Aufbau war und Franz Wefers ein Präsident war, wie er so schnell nicht wieder zu finden war. Er blieb in jeder Lage souverän und schlagfertig. Er wurde notgedrungen aus der Aktivität entlassen und zum Ehrenpräsident ernannt, um nach wie vor der Gesellschaft beratend zur Seite zu stehen. Hatte Franz Wefers das Präsidium und den Vorsitz auf sich vereinigt, so wurden die beiden Posten nun getrennt. Ein Alt-Karnevalist aus den Reihen der „78er" Helmut Becker, wurde zum Präsidenten und Max Schönholz zum geschäftsführenden Vorsitzenden gewählt. Die von Franz Wefers eingeschlagenen Wege wurden weiter ausgebaut und die Erfolge blieben der Gesellschaft weiterhin treu. In der Session 1949 / 50 Veranstalteten die „78er" für die Heimkehrer eine große Sitzung. Zum Bersten war der Saal im „Haus Niederrhein" gefüllt und viele harrten noch vor den Toren. Mit dem Versprechen einer Wiederholung, konnte ihre Enttäuschung behoben werden. So versammelten sich denn nach 8 Tagen die Russlandheimkehrer wiederum um sie. In diesem Jahre gab es zum ersten Male wieder einen Rosenmontagszug und die GKGK 1878 beteiligte sich daran.
Die Zeiten hatten sich wieder normalisiert und man arbeitete jetzt auch darauf hin, den Zusammenhalt und das gesellschaftliche Leben zwischen den einzelnen Session intensiver zu gestalten. Nur mit den Monatsversammlungen allein war es nicht getan. So wurden von nun ab von Zeit zu Zeit gesellige Kegelabende durchgeführt und zum ersten Male nach dem Krieg wurde ein Ausflug unternommen. Gemeinsam mit der „Westgarde" mit der die „78er" seit jeher in Freundschaft verbunden war, wurde eine Fahrt zur Ahr unternommen. Durch diese sommerlichen Einlagen sollte den Mitgliedern Gelegenheit gegeben werden, auch selbst einmal dem Alltag zu entfliehen und sich selbst froh und ungebunden zu geben. In der Session hieß es ja immer nur, anderen Freude zu schenken. Daneben wurde dann auch schon für die kommende Session 1950 / 51 gearbeitet. Zu den alten Anhängern wurden viele Freunde nah und fern gewonnen. Freundschaftliche Beziehungen wurden mit der „K.G. Grau-Blau Höhr-Grenzhausen" geknüpft. Besuche wurden bei den Freunden der Kannebäckerstadt gemacht und das Programm der Gastgeber wurde durch die Kräfte der „78er" verschönt und bereichert. Als die befreundete „Westgarde" zur Standartenweihe aufrief, wurde gemeinsam eine Prunksitzung im „Hause Niederrhein" aufgezogen. Im Rosenmontagszug 1951 sah man auf dem Wagen der „78er" eine Waage, auf der Stadtsäckel und Karnevalisten um die Balance bemüht waren. Hiermit wurde auf den schon lange erbetenden, jedoch beharrlich verweigerten Zuschuss zum Rosenmontagszuges hingedeutet.
Ende des Jahre 1951 entschloss sich die GKGK 1878 in einer ausserordendlichen Versammlung, ihrer Gesellschaft das „Damen-Komitee Fidele 11" anzugliedern. In den Karnevalistischen - Kreisen wurde die Nachricht der Gründung teilweise mit Zurückhaltung und teilweise mit Missbilligung aufgenommen. Aber auch in den eigenen Reihen prallten die Meinungen hart aufeinander. Ein eifriger Verfechter der Idee- die von Damen ausging- war der damalige Vorsitzende Max Schönholz; aber auch er musste seinen ganzen Einfluss geltend machen, um die Gemüter zu beruhigen und den Beschluss zur Gründung bzw. zum Anschluss des Damen - Komitee durchzubringen. Seit dieser Zeit fügte die Gesellschaft ihrem Namen den Zusatz „mit angeschlossenem Damen-Komitee Fidele 11" an. Die ersten Mitglieder und daher mit den Gepflogenheiten des Karnevals vertraut, wählten Anni Becker zu ihrer Präsidentin. Es war das einzige Damen-Komitee in Krefeld. Man war sich darüber klar, dass es sein würde, den Krefeldern etwas Neues dieser Art zu bieten. Nachdem jedoch das Damen-Komitee im Februar 1952 in einer großen Sitzung in den „Seidenfaden-Lichtspielen" durch Prinz Hans V. ( Hans Beckers ) eingeführt worden war, war man sich allerdings einig, dass dieses Damenkomitee seinen Weg machen würde. Hier stand nämlich eine weibliche Karnevalsgesellschaft und man hatte nicht nur einigen Mitgliederfrauen Karnevalsmützen aufgesetzt. Es schien auch ganz gut, dass man den Frauen Rechte einräumte, die Männer sonst nur für sich beanspruchten. Neben dieser Trockensitzung im „Seidenfaden" zeigten weitere, dass die GKGK 1878 den Platz den sie sich wieder erkämpft hatte, auch weiterhin behaupten würde.
Nach Beendigung der Session ging man mit allen Kräften und frischen Mut ans Werk, um die Vorbereitungen für das 75-jährige Jubelfest zu treffen. Es wurde geplant, überlegt und gearbeitet, denn dieses Fest sollte wiederum ein Markstein in der Geschichte der Gesellschaft werden.
Den Auftakt bildete am 10.01.1953 ein Festbankett im „Haus Niederrhein" Im Rahmen eines würdigen Programms wurde eine neue, von den Damen der Gesellschaft gestiftete Standarte durch den damaligen Oberbürgermeister Hauser geweiht. Die Gratulationscour bewies, welcher Beliebtheit sich die „78er" in den Reihen der Karnevalisten erfreuen. Selbst die Freude aus dem Westerwald und aus Neuss waren erschienen, um ihre Glückwünsche zu überbringen.
Im Laufe der Jubiläumssession schlossen sich 10 Veranstaltungen an. Als Höhepunkt darf wohl die große Jubelsitzung in der „Königsburg" angesehen werden. Bis auf den letzten Platz war der Saal gefüllt, als ein großartiges, einmaliges Programm abrollte, in dem auch einige bekannte Künstler mitwirkten. Als unter den Klängen des „Westerwald-Marsches" die Freunde aus Höhr-Grenzhausen einzogen und durch hübsche Pagen und Tanzmariechen Proben ihrer heimischen Erzeugnisse als Begrüßungspräsent verteilen ließ, kannte die Begeisterung keine Grenzen. Als nach Abschluss der Veranstaltung der Ehrenpräsident Franz Wefers die Worte sprach: „ Das war ein wirkliches Jubiläumsprogramm !" wussten alle, es hatte wieder alles geklappt. Das Damen-Komitee Fidele 11 hatte im Krefelder Karnevalsleben schon festen Fuß gefasst. In der Jubiläumssession wurde eine Hausfrauen-Nachmittag veranstaltet, der wegen des großen Zuspruchs zwei Wiederholungen erfahren musste. In dieser Session zog wieder ein Rosenmontagszug, den die „78er" aus Anlass ihres Jubiläums mit einem Prunkwagen und vielen Komitee eröffneten.
In der Session 1953 / 54 wurden wieder mehrere Sitzungen veranstaltet. Das „Damen-Komitee Fidele 11" gewann immer mehr Anhänger in Krefelds Damenwelt, so dass die Hausfrauen-Nachmittage von nun an in der „Königsburg" veranstaltet werden mussten. In Krefeld machte sich der Mangel an geeigneten Sälen immer mehr bemerkbar, so dass die Abendveranstaltungen vielfach in kleineren Räumen abgehalten werden mussten, weil innerhalb der Session die „Königsburg" nur mit viel Glück für einen Abend zu ergattern war. Auch an dem in diesem Jahre stattfindenden Rosenmontagszug beteiligte sich die Gesellschaft.
1954 / 55 wurde die GKGK 1878 vor schwierige Aufgaben gestellt. Der Präsident der „78" Helmut Becker und die Präsidentin des Damenkomitees Fidele 11 Anni Becker, wurden zum Krefelder Prinzenpaar gekürt. Es war Ehrensache, dass die gesamte Gesellschaft bei der Proklamation im Stadtwaldhaus aufzog. Da das Prinzenpaar, bei den vielen Verpflichtungen, für die eigenen Veranstaltungen als Präsidenten ausfiel, ergaben sich manchmal große Schwierigkeiten. Der Vorsitzende Max Schönholz stand dem Prinzenpaar als Minister zur Seite und fiel somit auch größtenteils für die eigene Gesellschaft aus. Aber gute Vorarbeiten und die Tatsache, dass die „78er" Leute aus gutem Holz zu ihren Mitgliedern zählen und alle an einem Strick zogen , ließ auch diese Session zu einem vollen Erfolg werden. Leider kam in diesem Jahre kein Rosenmontagzug zustande. Dafür besuchte das Prinzenpaar mit seinen Getreuen die Krefelder Waisenhäuser. Die Süßigkeiten, die sonst in einem Rosenmontagszug vom Prinzenwagen geworfen werden, wurden nun den Kleinen gebracht, deren Jubel keine Grenzen kannte.
Auch in den folgenden Jahren wartete die GKGK 1878 jeweils mit einer Großveranstaltung in der „Königsburg" auf, daneben gab es einige Sitzungen in kleineren Sälen und auch für andere Vereine, wie Gesangsvereine, Kriegsbeschädigte usw. Die Hausfrauen-Nachmittage der „Fidelen 11" sind zu einem festen Bestandteil des Krefelder Karnevals geworden. Wegen des überaus starken Zuspruchs können sie nur noch in der „Königsburg" veranstaltet werden. Jedesmal 800 Frauen aus Krefeld und Umgebung, die für diesen Nachmittag den Alltag und die häuslichen Sorgen vergessen und ganz unter sich - Männer sind an diesen Nachmittagen verpönt - von Herzen froh sind.
Es zeigte sich, dass sich das „Damenkomitee Fidele 11" nicht nur bei den Hausfrauen größter Beliebtheit erfreut. Wenn bei den Abendveranstaltungen der Elferrat den Ratstisch verlässt um den Damen den Platz einzuräumen, steuert die Stimmung bald dem Höhepunkt entgegen; auch Herren lassen es sich gerne gefallen, in der Sitzung von zarter Hand regiert zu werden.
In der Session 1956 / 57 konnte der Ehrenpräsident Franz Wefers auf eine 50-jährige Tätigkeit als Karnevalist zurückblicken. In der großen Prunksitzung im Februar 1957 in der „Königsburg" wurde dieses Jubiläum gebührend gefeiert. Für alle Akteure war es die höchste Anerkennung, als Franz Wefers seine Dankesworte zum Ausdruck brachte, er hätte sich wieder einmal davon überzeugen können, daß bei seinen „78er" immer noch der alte Geist vorherrschte und daß er sich um die Zukunft der Gesellschaft keine Sorge mache. Das Niveau der GKGK 1878 sei so, das es werbend für den Krefelder Karneval wirke.
Nach Abschluß der Session musste Max Schönholz sein Amt als geschäftsführender Vorsitzender aus gesundheitlichen Gründen niederlegen. Er wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Heinz Velder, ein junger, begeisterter Karnevalist, wurde sein Nachfolger, der auch gleich mit jugendlichen Elan, unterstützt von seinen Getreuen, die Vorbereitungen zum „80-jährigen" in Angriff nahm. Wenn auch 80 Jahre kein echte Jubiläumszahl darstellten, so sagten sich die „78er", dass man in diesem Alter auch den 80-jährigen Geburtstag in hervorstechender Form feiern müsse.
Den Auftakt zu dieser Session gab am 12.01.1958 ein Festbankett im „Haus Blumenthal", das die Gratulanten kaum alle fassen konnte. Es schlossen sich zwei Hausfrauen-Nachmittage in der „Königsburg" und im „Haus Schüten" an. Den Höhepunkt bildete am 08.02.1958 in der „Königsburg" die große Prunk-Jubelsitzung, zu der außer dem Krefelder Prinzenpaar auch die „Grau-Blau Höhr-Grenzhausen" in voller Stärke erschienen. Die Westerwälder Freunde brachten auch ihren amtierenden Prinzen nebst Prinzessin mit und nach der Sitzung fand eine große Wiedersehensfeier statt.
Leider musste Heinz Velder nach Abschluss der Session sein Amt als geschäftsführender Vorsitzender, für das er gut geeignet war, aus beruflichen Gründen niederlegen. Helmut Becker übernahm nun vorübergehend neben seinen Posten als Präsident auch noch diesen verwaisten Posten. Der Ehrenvorsitzende Max Schönholz unterstützte seine ehemaligen Vorstandkollegen nach besten Kräften und so wurde auch die Arbeit der kommenden Session geschafft. Nach althergebrachter Art wurde stets rechtzeitig geplant und disponiert und so liefen die Veranstaltungen wie am Schnürchen ohne nennenswerten Pannen. Wie in den Vorjahren wurde jeweils eine Großveranstaltung und ein Hausfrauen-Nachmittag in der „Königsburg" aufgezogen. Daneben gab es die üblichen kleineren Veranstaltungen, für die aber mit der gleichen Liebe und Sorge die Vorbereitungen getroffen wurden. Vor Beginn der Session 1959 / 60 konnte Max Schönholz sein Amt als Vorsitzender wieder übernehmen und so hatte man wieder einen vollzähligen arbeitsfähigen Vorstand. Innerhalb der Session 1958 / 59 verstarb leider unser Ehrenpräsident Franz Wefers, der jahrelang mit großem Erfolg die Geschicke der Gesellschaft geleitet hatte. Im August 1960 wurde die Gesellschaft abermals von einem schweren Schlag getroffen. Anni Becker, die Präsidentin der „Fidelen 11" musste uns für immer verlassen. Diese beiden haben stets viel für den Krefelder Karneval, für unsere Gesellschaft und für die Freude anderer getan. Wir werden sie nicht vergessen und ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.
Nach Ablauf der Session 1960 legte Helmut Becher sein Amt als Präsident der „78er" nieder. Die Hauptversammlung beschloss, ihn zum Ehrenpräsidenten zu ernennen.
Zum 1. Präsident wurde Hans Zierden, der bisherige Vizepräsident, gewählt. Friedel Schönholz, Mitbegründerin der „Fidelen 11" und langjährige 2. Präsidentin, wurde zur 1. Präsidentin gewählt. Beide hatten in der Session 61 ausreichend Gelegenheit sich auf diesen schweren Posten unter Beweis zu stellen. Die geplanten Veranstaltungen konnten programmgemäß und mit vollem Erfolg durchgeführt werden. Bei den vorhandenen Kräften der Gesellschaft, denken wir nur an Heinz Velder, Herbert Döll, Willi Kother, Friedel und Max Schönholz, Marlene Stennstraten und Hans Zierden, braucht man um den Ablauf einer Veranstaltung keine allzu große Sorge zu haben. Diese Spaßmacher verstehen es immer wieder, im Saale Lachsalven erschallen zu lassen. Man hat aber erkannt das es mit den eigenen Laienkräften allein im Zeitalter des Show-Geschäfts und des Fernsehens nicht mehr geht. Man musste auch dem heutigen Geschmack der Jugend Rechnung tragen. Gewiss, Sitzung muss Sitzung bleiben, wie sie zum Brauchtum gehört. Es stört aber keineswegs, wenn eine Show-Nummer in das Programm eingebaut wird und nachher zum Tanz als zweite Kapelle eine moderne Band aufspielt. Diesen Wünschen der heutigen Zeit bemüht sich die Gesellschaft in ihren Programmen Rechnung zu tragen.
In der Session 1962 / 63 stand das 85-jährige Bestehen der Gesellschaft an. Zugleich bestand die „Fidele11" in diesem Jahre 11 Jahre. Damit die 11 Jahre der „Fidelen 11" nicht im Schatten standen, wurde auf einer Feier des „85-jährigen" verzichtet. Stattdessen wurde der Geburtstag der „Fidelen 11" am 12.01.1963 in den Gesellschafträumen der Gaststätte „Spoul" gebührend gefeiert. Zwei Sitzungen im „Haus Blumenthal" und ein Hausfrauen-Nachmittag in der „Königsburg" sowie einige Gastsitzungen schlossen sich an. Die doppelte Geburtstagssession wurde in einer Form gefeiert, wie sie der Tradition der „78er" entspricht.
Nach Abschluss der Session legte Max Schönholz sein Amt als Vorsitzender aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen nieder. Hermann von Hees, der langjährige, bewährte Schatzmeister wurde sein Nachfolger.
Leider wurde die Gesellschaft vor Ende der Session abermals von einem schweren Schicksalsschlag getroffen. Völlig unerwartet ging Hermann von Hees in der Session von uns. Er war mit Leib und Seele „78er" und sein plötzlicher Tod riss eine schmerzliche Lücke in unseren Reihen. Alfons Wieners, ein alter Karnevalist, der schon Mitglied der alten „Linnergarde" war, wurde zum Nachfolger gewählt. Leider wurde ihm die Arbeit als Vorsitzender neben seinen sonstigen Pflichten und seinem Beruf zuviel, so das er nach einem Jahr den Posten niederlegte. Die Gesellschaft hat ihm vieles zu verdanken. Fritz Senden, ein junger Mann, aber altes Mitglied der „78er" ist nun im zweiten Jahr Vorsitzender. Wie eh und je bleiben die „78er" ihren Grundsätzen treu, rechtzeitig zu planen und vorzubereiten und so konnten auch in den letzten Jahren alle Veranstaltungen mit Erfolg durchgeführt werden.
Bei der „Fidelen 11" trat ebenfalls ein Wechsel im Präsidium ein. Friedel Schönholz legte mit Ende der Session 65 ihr Amt als Präsidentin nieder. Der Elferrat des Damen-Komitees war im Laufe der Jahre verjüngt worden und so wollte auch Friedel Schönholz ihren Posten für eine jüngere Nachfolgerin freimachen. Marlene Kother, einst Page der Gesellschaft, langjährige 2. Präsidentin und Büttrednerin wurde zur Nachfolgerin gewählt. So ist nun der gesamte Vorstand stark verjüngt worden, aber alle Vorstandsmitglieder hatten ausreichend Gelegenheit in die Arbeiten hineinzuwachsen und die Älteren stehen heute noch mit Rat und Tat zu Seite. Damit ist sichergestellt, das die eingeschlagenen Wege auch weiterhin verfolgt werden und die Ziele der Gesellschaft, das karnevalistische Brauchtum zu pflegen, auch für die Zukunft im Auge behalten bleiben.
Die Gesellschaft sieht es als ihre Pflicht an, an jedem Rosenmontagszug teilzunehmen. Seither erhielt jeder Prinz von der „Großen Karnevals Gesellschaft 1878" das Zepter. Die „Fidele 11" überreichte seit etlichen Jahren der jeweiligen Prinzessin ebenfalls das Zepter. In der Session soll je eine Großveranstaltung und ein Hausfrauen-Nachmittag stattfinden.
Daneben werden kleinere Veranstaltungen - auch Gastsitzungen - durchgeführt. Tradition ist auch an jedem Karnevalsdienstag „ Karnevalskehraus mit Hoopeditzbeerdigung". Im Laufe des Jahres werden gesellige Veranstaltungen für die Mitglieder abgehalten, so das es stets genügend Arbeit für die Vorbereitung und Ausführung gibt.
Am 12.01.1968 feierten die „78er" ihr 90-jähriges Bestehen. Die Gesellschaft hatte zu der Gratulationscour zum Gesellschafts-Verein gebeten. Der Abend war ein Erfolg für die „78er" kam doch alles was Rang und Namen hatte, viele Gesellschaften, auch von außerhalb, hatten sich eingefunden um mit der Gesellschaft zu feiern. Die Thronbesetzung hatte sich zu diesem Abend feierlich mit Ratsketten geschmückt, die von Ungenannt gestiftet waren. Zu einem Jubiläum gehört natürlich auch die Ehrung verdienter Mitglieder. Präsident Hans Zierden nahm diese Ehrung vor. Die Festrede hielt Großfürst Hermann Knickenberg. Das an dem Abend immer kurz zwischendurch ein erstklassiges Programm geboten wurde, versteht sich von selbst. Man munkelt sogar, so ein Festbankett hat es noch nicht in Krefeld gegeben.
Am 27.01.1968 stieg in der „Königsburg" eine große Prunksitzung, zu der uns unsere Freunde aus Höhr-Grenzhausen die Gesellschaft „Grau / Blau" besuchten. Die Prunksitzung war restlos ausverkauft.
Rosenmontag hatten wir wie immer unsere Wagen im Rosenmontagszug. Zwischendurch hat die Gesellschaft noch zwei Besuche gemacht. Am 20.01.1968 ging es per Auto nach Heimersheim / Ahr, und dann auch noch zur Bürgergesellschaft in Blerick b. Venlo.
Zur Jahrehauptversammlung konnte Vorsitzender Fritz Senden auf eine gelungene Session zurückblicken.